Börsencrashs sind oft von bestimmten Warnsignalen begleitet, die sich in der Vergangenheit wiederholt haben. Hier sind einige typische Anzeichen, die vor großen Marktzusammenbrüchen auftraten:

1. Überhitzte Märkte & extreme Bewertungen

  • Hohe KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnisse): Vor Crashs (z. B. 1929, 2000, 2008) waren Aktien oft stark überbewertet.
  • Spekulative Blasen: Irrationale Euphorie (Dotcom-Blase 2000, Immobilienblase 2008) führte zu abgehobenen Preisen.
  • Schuldenwachstum: Hohe Verschuldung von Unternehmen, Haushalten oder Staaten (2008: Subprime-Kredite).

2. Inversions der Zinskurve

  • Ein zuverlässiger Indikator für Rezessionen: Wenn langfristige Zinsen unter kurzfristige fallen (z. B. vor 2000, 2007, 2019).

3. Rückläufige Konjunkturdaten

  • Sinkende Unternehmensgewinne, schwache Wirtschaftsindikatoren (Auftragseingänge, Industrieproduktion).
  • Arbeitslosigkeit beginnt zu steigen (spätes Warnsignal).

4. Anstieg der Volatilität

  • Der VIX-Index („Angstindex“) steigt stark an, bevor Panikverkäufe einsetzen. Zuvor oftmals sehr geringe Volatilität.

5. Massenpsychologische Faktoren

  • Gier & Überoptimismus: Medienhype, „Diesmal ist alles anders“-Mentalität.
  • Rasante Kursanstiege ohne Fundamentaldaten (z. B. Bitcoin 2017, Meme-Aktien 2021).
  • Höchststände bei Margin-Krediten (Investoren hebeln ihre Wetten extrem).

6. Liquiditätskrisen & politische Risiken

  • Zinserhöhungen der Notenbanken (z. B. 1929, 1987, 2008).
  • Geopolitische Spannungen (Ölkrisen, Handelskriege).

Historische Beispiele:

  • 1929: Spekulationsrausch, Margin-Trading, dann Panikverkäufe.
  • 1987: Programmierter Handel + Überbewertung führten zum Black Monday.
  • 2000: Dotcom-Blase platzte wegen unrealistischer Tech-Bewertungen.
  • 2008: Immobilienblase, Lehman-Pleite, systemische Bankenkrise.
  • 2020: COVID-19-Pandemie löste Flash-Crash aus (aber schnelle Erholung dank Geldpolitik).

Kein Crash ist identisch, aber Kombinationen aus Überbewertung, Schulden, Zinsänderungen und psychologischer Euphorie waren oft Vorboten. Trotzdem sind Timing-Prognosen extrem schwierig.